Der Beruf des Heilpraktikers
Ratgeber zum Beruf des Heilpraktikers
Allgemeine Informationen zum Berufsbild des Heilpraktikers
Das Berufsbild 1996 aus dem Katalog des Fachverbands Deutscher Heilpraktiker (oder kurz: FDH) beschreibt einen eigenständigen und eigenverantwortlichen Beruf. Die Tätigkeit des Heilpraktikers dient in diesem Zusammenhang der Feststellung, Linderung sowie der schlussendlichen Heilung von Krankheiten oder Beschwerden jeglicher Art und gründet dabei auf der Annahme, dass Verfahren aus der Naturheilkunde eingesetzt und das sogenannte Ganzheitsprinzip bei der Diagnostik und Heilung eingesetzt werden sollten. Damit befreit sich die Heilkunde im Gegensatz zur Schulmedizin nahezu gänzlich von Zeitströmungen oder etwaigen Systemzwängen und richtet ihr Hauptaugenmerk vor allem auf die Gesetzmäßigkeiten der Natur, die die innere Heilung des Menschen fördern. Wenngleich dabei natürlich auch wissenschaftliche Erkenntnisse sowie neueste Forschungsergebnisse ganz selbstverständlich mitberücksichtigt werden. Die Naturheilkunde hat dabei die vollkommene Erhaltung des Lebens und die Heilung sich selbst erhaltender Systeme zum Ziel. Es wird im Zuge des Diagnose- und Therapieprozesses auf diesem Wege versucht, ein inneres und äußeres Gleichgewicht herzustellen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu reaktivieren. Leid gilt es zu vermeiden, da dieses dem Heilungsprozess kontraproduktiv entgegenwirkt. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Heilpraktik auf Selbstheilungskräfte des Körpers setzt oder diese freisetzen will, eine Ganzheitlichkeit sowie das individuelle Temperament, die genetische Disposition und Diathese des jeweiligen Patienten miteinbezieht. Das Verhältnis zwischen Heilpraktiker und Patienten ist somit auch vergleichsweise intensiver, als jenes zwischen Doktor und Patient in der Schulmedizin. Es finden Gespräche, persönliche Begehungen von Arbeitsplatz und Zuhause sowie Situationen statt und es werden auch individuelle Erscheinungen wie zum Beispiel Gang, Sprache, Gestik oder Körpergeruch mit beachtet. In den nun folgenden Abschnitten möchten wir Dir die Aufgaben eines Heilpraktikers sowie dessen Arbeitszeiten und warum Du überhaupt Heilpraktiker werden solltest, gern einmal näher aufzeigen.
Das sind Deine Aufgaben als Heilpraktiker
Deine Aufgabe als Heilpraktiker ist es in erster Linie, die individuellen und gesundheitlichen Bedürfnisse des Patienten über das Angebot der medizinischen Bedarfsdeckung hinaus zu ergänzen oder auch alternativ zu erfüllen. Damit verhinderst Du im Grunde genommen eine zu potenzielle Monopolstellung von institutionalisierten Arztpraxen oder Krankenhäusern und übernimmst damit eine Regulativfunktion auf dem Gesundheitsmarkt. Durch Dein Wirken als Heilpraktiker wird dadurch nicht nur die individuelle Therapiefreiheit gewahrt, sondern unterstützt Du damit auch die Wahlfreiheit des Bürgers in puncto Therapiewahl. Jene Funktion erfüllst Du als Heilpraktiker also auch außerhalb der wissenschaftlichen Anerkennung innerhalb der Allgemeinmedizin – denn Du führst eigenständige Behandlungen durch. Darüber hinaus vervollständigst und präservierst Du damit auch naturheilkundliche Verfahren und leistet damit wiederum einen unverzichtbaren Betrag hinsichtlich der Therapievielfalt. Vereinfacht ausgedrückt sorgst Du als Heilpraktiker also dafür, dass Du Menschen dabei hilfst, sie zu heilen und in verschiedenen Lebensfragen zu unterstützen und bietest diesen zur Erfüllung dieser Zielsetzungen persönliche Gespräche, diverse Diagnoseverfahren sowie alternative Behandlungsmöglichkeiten an.
Warum Du überhaupt Heilpraktiker werden solltest
Wir haben Dir ein Mal ein paar interessante Gründe zusammengestellt, warum Du überhaupt Heilpraktiker werden solltest:
Trotz dessen, dass der Beruf des Heilpraktikers in der Regel ein Zweitberuf ist, stellt dieser einen typischen Beruf dar, bei dem Du Deine individuelle Lebenserfahrungen und Biografie miteinfließen kannst. Selbst wenn Du bereits im Berufs- oder Familienleben stehen solltest, bietet Dir der Beruf des Heilpraktikers also einen leichten und unkomplizierten Einstieg, den Du auch als Nebenerwerb starten kannst. Je mehr persönliches Engagement Du in die Sache investierst, desto mehr Erfolg wirst Du auch als Heilpraktiker haben und wirst Dich dementsprechend auch bald mit Deiner eigenen Heilkundepraxis selbstständig machen können.
Des Weiteren stellen Heilpraktiker ein überaus wichtiges Bindeglied zwischen Laien-Medizin und Schulmedizin dar. Diese Lücke kannst Du als Heilpraktiker schließen. Damit kannst Du fälschliche Annahmen beseitigen und kannst weite Teile der Bevölkerung in der Aktivierung der Selbstheilungskräfte schulen. Weiterhin bist Du damit auch unabhängig von der Pharma-Industrie oder etwaigen Lobbys und kannst Dich in Deinem Beruf als Heilpraktiker frei und unabhängig entfalten.
Heilpraktiker nehmen sich wirklich Zeit für ihre Patienten und betrachten gesundheitliche Probleme ganzheitlich. Das sorgt zwar unter Umständen für einen deutlich längeren und komplizierteren Heilungsprozess, dafür packst Du als Heilpraktiker jedoch das Übel an der Wurzel und sorgst damit für wirklich austherapierte Patienten.
Heilpraktiker wahren die Traditionen der Naturheilkundeverfahren und setzen damit nur auf natürliche Medizin aus Kräutern oder in Form von homöopathischer Mittel. Das sorgt dafür, dass Deine Patienten ihre Medizin deutlich besser vertragen und es auch nicht zu starken Nebenwirkungen kommen kann. Insgesamt sorgst Du damit beim Lösen eines gesundheitlichen Problems nicht gleich für ein neues.
Zu guter Letzt denken und forschen Heilpraktiker auch mal Abwegs der eingeschlagenen Behandlungswege und fördern so neue, schonende Heilungsverfahren zutage. Der Besuch bei einem Heilpraktiker ist dadurch eine wesentlich angenehmere Sache, als der Gang zum Arzt.
Diese Arbeitszeiten hat ein Heilpraktiker
Konkrete Arbeitszeiten, die der Gesetzgeber vorschreibt, hast Du als potenzieller Heilpraktiker allerdings nicht. Da sich Deine Einsatzgebiete auf Praxen, Büros oder Privatwohnungen ausweiten, richten sich Deine Arbeitszeiten in der Regel nach dem entsprechenden Patientenandrang, den Du zu verzeichnen hast. In seltenen Fällen arbeiten Heilpraktiker jedoch auch an Wochenenden oder Feiertagen – diese hast Du normalerweise frei für Dich zur Verfügung. Gerade als selbstständiger Heilpraktiker können die Arbeitszeiten jedoch stark variieren und sind an Dein eigenes Ermessen gerichtet – zu den regulären Öffnungszeiten musst Du daher auch noch Zeit für Patientenabrechnungen oder Buchhaltung einplanen. Grundsätzlich haben Heilkundepraxen sehr häufig werktags im Zeitraum zwischen 8 und 18 Uhr für ihre Patienten geöffnet.
Was Du sonst noch zum Thema Heilpraktiker werden wissen solltest
Der Beruf des Heilpraktikers stellt für Dich also zunächst eine ideale Nebentätigkeit dar, in die Du langsam reinwachsen kannst. Deine Patienten kannst Du völlig eigenständig per Webseite oder Zeitungsannonce oder anderweitige Kanäle akquirieren. Wichtig ist dabei vor allem, dass Du gute und zufriedenstellende Arbeit leistet und Deine Patienten tatsächlich zum Therapieerfolg führst – erst dann wird sich Deine gute Arbeit herumsprechen und Du wirst als Heilpraktiker geschätzt werden. Für die Anerkennung des Heilpraktiker-Berufs selbst genügt eine staatlich geprüfte Ausbildung zum Heilpraktiker, die Du auch nebenberuflich absolvieren kannst. Nebst einer möglichen Selbstständigkeit kannst Du Dich natürlich auch als angestellter Heilpraktiker in einer Heilkundepraxis bewerben und die Tätigkeit wie eine normale Angestelltentätigkeit betreiben. In jedem Fall wartet der Beruf des Heilpraktikers mit spannenden Aufgaben und abwechslungsreichen Erfahrungen auf Dich auf und wird vor allem dafür sorgen, dass Du viele, neue Menschen kennenlernst, denen Du durch Deine wertvolle Tätigkeit als Heilpraktiker nachhaltig helfen kannst.